Das Verwöhnprogramm

 

 

Nähe und Berührungen sind für Katzen lebenswichtig - ganz egal, wie alt sie sind. Jungtiere genießen die Zuwendungen von dir wie Senioren, und bereits eine simple Begrüßung hat immer viel mit Körperkontakt zu tun: Weil das menschliche Haupt fürs "Köpfchengeben" also das sanfte Aneinanderdrücken der Stirn zur Begrüßung, allerdings viel zu hoch sitzt, müssen Flankenreiben, das Anlegen des Schwanzes ans menschliche Bein und das eng angeschmiegte "Hochsteigen" reichen.

Bei jeder Berührung überträgt die Katze dabei Geruchsstoffe und "makiert" auf dieser Weise ihre Menschen. An den bindest sie sich übrigens unter Umständen stärker als an ihre Artgenossen. Dabei ist die Konstellation Mensch-Katze vergleichbar mit jener Beziehung zwischen Muttertier und Welpe: Ihrem Besitzer gegenüber belibt eine Katze stets in der Rolle des Jungtieres - und erwartet daher Fürsorge, Aufmerksamkeit und Nahrung. Streicheln bedeutet in diesem Zusammenhang nichts anderes, als dass "die Mutter" einem liebevoll über das Fell leckt.

Aber: Wer mehrere Katzen hat, sollte eine goldene Regel beachten: Schmusen mit der "Mama" oder dem "Papa" möchte jede Katze für sich allein - alles andere kann zu Eifersucht führen. Und mehr noch: Eine Katze wäre keine Katze, wenn sie Ort und Zeitpunkt des "Stelldicheins" nicht selbst bestimmen würde. Wer sie gegen ihren Willen "zwangskuscheln" will, sie an sich drückt, auf den Arm nimmt und zu Liebkosungen zwingen will, wird das unter Umständen schnell bereuen.

 

 

Informationen

Wenn du einige kleine Regeln beachtest, dürfte einem gelungenen Verwöhnprogramm nichts im Weg stehen:

- Die Katze möglichst nicht gegen den Strich streicheln.

- Sanfte, fließende Bewegungen werden meist positiver aufgenommen, als ruckartige,

  pieksige.

- Angenehm sind der Katze Streicheleinheiten am Rücken, den Flanken, an der Brust, hinter

  den Ohren und am Kinn, wo sich die meisten Stubentiger am liebsten mit den Fingern

  kraulen lassen; ein echter Geheimtipp ist die Stelle zwischen den Schulterblättern; Bauch,

  Pfoten und Schwanzbereich dagegen stoßen nicht bei allen Katzen auf Gegenliebe.

- Bei Langhaarkatzen solltest du darauf achten, daß sie keine Knoten ins Fell wuseln.

Mausi kuschelt mit Mama

Kuschelzeit

Wann also ist der richtige Moment? Eine Katze, die gestreichelt werden möchte, legt sich meist gurrend und schnurrend auf die Seite oder den Rücken, rollt hin und her und sucht den Blickkontakt mit ihrem Menschen. Diese Haltung signalisiert Vertrauen, allerdings können mannche Samtpfoten in dieser rsprünglichen Verteidigungshaltung ein reflexartiges Strampeln der Hinterbeine zur Abwehr nicht ganz unterdrücken.

Andere Stubentiger werden zum Besetzer  - und machen es sich stundenlang einfach auf dem Schoß ihres Besitzers bequem, während dieser fernsieht oder liest. Wieder andere drücken sich so lange an "ihre Zweibeiner", bis der die Andeutungen versteht - und entsprechen reagiert. Vor allem ältere Katzen sind meist zufrieden, wenn du dich ein paar Mal täglich eine kleine Dosis an Zärtlichkeiten abholen und ansonsten auf ihren Lieblingsplätzen ungestört dösen können.

 

Nachweislich ist das streicheln einer schnurrenden Katze auch menschlichen Entspannung förderlich. Folglich bietet es sich gerade zu an, den Tag mit gemeinsamem Kuscheln

 - vielleicht nach einer gemeinsamen Spielstunde  - zu beenden. Fehlt Dir dazu ab und an die Zeit, nehm dir zumindest einen Augenblick für ein zärtliches Wort und ein sanftes Streicheln im Vorbeigehen. So signalisierst du Aufmerksamkeit und Beachtung und dein Tier bleibt nicht frustriert zurück.

Ansonsten kann man beim Schmusen und Streicheln eigentlich nicht viel falsch machen. Wie so oft gilt auch hier: Was die eine Katze mag, muss die andere nicht lieben. Mit der Zeit wirst du wissen, was deine Katze gefällt und was nicht - und die entsprechenden Signale lesen können: Regiert dein Stubentieger auf deine Berührungen mit Schnurren oder streckt sich genüsslich, ist alles in Ordnung. Geht diese erste Reaktion gar in Dauerschnurren über und schließt deine Katze genießerisch die Augen, ist alles perfekt. Sobald aber die Schwanzspitze zuckt, die Ohren zur Seite gedreht werden, die Katze sich gar mit den Beinen von dir wegstemmt, ist der Kuschelmoment jedoch definitiv beendet. Jetzt solltest du aufhören, wenn du nicht die ausgefahrenen Krallen deiner Mietze zu spüren bekommen willst.

Achtung: Manche Katzen legen die Ohren während des Kraulens am Kopf an, um dir Platz zu machen. Wenn das "Drumherum" stimmt, die Katze also nach wie vor entspannt wirkt und schnurrt, ist das Ohrenanlegen nicht als erstes Zeichen von Missstimmung oder Aggression zu werten.

Massagen

Gemeinsames Schmusen mit ihren Menschen rundet einen Katzen-Tag ab. Richtig perfekt wird er mit einer Massage. Diese können - ebenso wie bei uns - Verspannungen lösen sowie den Blutkreislauf und den Stoffwechsel unserer Katze anregen. Anders als beim "normalen" Streicheln müssen die massierenden Bewegungen der Hände allerdings durchaus mit leichtem Druck ausgeführt werden um einen Effekt zu haben. Einen ähnlichen Effekt kann eine Naturhaarbürste haben. Hat deine Katze allerdings sehr kurzes Fell, solltest du unbedingt eine weiche Bürste verwenden. Die meisten Katzen mögen es, massiert zu werden. Dennoch sollttest du auch hier auf kleinste Anzeichen für kätzischen Unwillen achten - und die "Behandlung" unter Umständen sofort einstellen.

Ansonsten gillt: Mit sanften Druck arbeiten sie die Fingerkuppen in ruhigen, kreisenden Bewegungen und immer neben (!) der Wirbelsäule von Nacken bis zu Schwanzwurzel hinunter. Alternativ kannst du - ebenfalls mit leichtem Druck - auch mit der flachen Hand über den Körper streichen oder sich mit behutsamen Knetbewegungen entlang der Wirbelsäule vorarbeiten. Besonders beruhigend: Festeres Streifen mit den Fingern von der Stirnmitte bi hinunter in den Nacken. Spezielle Massage-Punkte sind daüber hinaus die Ohren, die sanft von der Ohrwurzel bis zur Spitze hinauf geknetet werden, sowie die Pfoten. Hier schätzen viele, allerdings nicht alle Katzen zarte kreisförmige Bewegungen mit den Fingern zwischen den Ballen.

Mausi liebt es unterm Kinn zu kraulen

Unter dem Kinn:

Absoluter Favorit vieler Katzen in Sachen Schmusen ist das Brustkraulen bzw eine zarte Massage unter dem Kinn. Dauerschnurren, genießerische geschlossene Ausgen und eine entspannte Körperhaltung stellt sich meiste un mittelbar als Reaktion ein - und zeigen von höchstem Wohlbefinden.
Aber Achtung: Der Bauch ist  bei manchen Stubentigerns Tabuzone!!!

An den Pfoten:

Es ist nicht die Sache jeder Katze, doch viele Stubentiger genießen eine zarte Massage an Pfoten und Ballen durchaus und lassen sich zwarte, kreisförmige Bewegungen zwischen Ballen meistens gefallen. Taste dich also langsam vor und beaobachte deine Katze genau: Behagt ihr die Massage nicht, wird sie ihren Unmut zeigen. Beende die Massage sofort.

 

An den Ohren:

Durch die Ohren sind bevorzugte Massagepunkte. Sie lassen sich sanft von der Wurzel bis zur Spitze hinauf zwischen den Fingern "kneten". Achte jedoch auf nicht zu starken Druck und beobachten die Reaktion deines Tieres genau. Beim ersten Anzeichen von Unbehagen solltest die Massage unterbrechen. Angelegte Ohren können ein klarer Warnhinweis sein!

 

Auf dem Kopf:

Besonders entspannend wirkt eine Kopfmassage; insbesondere festes Streicheln von der Stirn bis hinunter zum Nacken. Schließt die Katze genießerisch die Augen, schnurrt oder streckt entspannt die Pfoten aus, machst du alles richtig. Nicht jedes Tier mag jedoch gegen den Strich gestreichelt werden; setze in diesem Fall sanft immer wieder an öder Stirn an.

 

 

 

Quelle: "Meine Katze Gesund und Fit" von Ursula Birr

 

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