Lovely eine Katze mit Down-Syndrom

Wir haben eine liebe Freundin kennengelernt, die eine Katze zu sich geholt hat, obwohl sie Krank ist. Und wir finden sowas klasse. Und daher finden wir, müssen wir sie hier Vorstellen.
Sie heißt Xenia Frittmann und ihre Katze heißt Lovely....
Wir wollen damit bezwecken, euch die Augen aufzumachen, damit ihr seht das auch soooo ein Tier ein Recht auf Leben hat.
Wenn ihr mit der Xenia in Kontakt treten wollt, oder Fragen zu dem ganzen habt, wendet euch an uns mit dem Kontaktformular auf unserer Homepage. Wir leiten dann alles an Xenia weiter....
Lovely kam im Mai 2012 zu mir auf die Katzenstation als Fundtier. Aufmerksame Firmenarbeiter hatten sie auf dem Firmengelände endeckt, wie sie torkelnd und immer wieder auch am umgefallen war, da die Hinterbeine sie nicht getragen haben.
Sie war durchnässt, hatte tränende Augen und so riefen sie bei der Katzenstation Joshie an, TSV.
Nach dem Aufnehmen auf der Station, stellte sich nach einem Check heraus, dass Lovely anderst war, wie andere Katzen.

Sie kam total entkräftet und verstört zu uns, und nach näherem hinsehen, sah ich auch das sie misshandelt wurde. Schnurrhaare wurden abgeschnitten, sie war total verwahrlost, Krallen waren bis in die Ballen eingewachsen. Nach ein paar Tagen versuchten wir eine Diagnose zu stellen, was gar nicht einfach war.
Ihr unkoordiniertes laufen, das wackeln des Schwanzes, deutete auf Ataxie hin. Aber ihre zu kurzen Gliedmasen, ihre heraushängende Zunge und auch ihre mandelförmigen Augen sagten etwas anderes aus. Nach einer Woche war mir klar, das Lovely einen Gendefekt haben muss, nur wie sollte man ihn nennen???

Geistige Behinderung ist ein sehr allgemeiner Begriff. Man konnte bei Tieren beobachten, dass diese bei bestimmten Kopfverletzungen oder aufgrund anderer Ursachen sich so verhielten, wie ein Mensch es tun würde, wenn er die gleiche Verletzung hätte. Also kann man wohl sagen, dass es etwas Vergleichbares gibt. Dabei spricht man aber von erworbenen Störungen. Viele geistige Behinderungen sind aber eine Ursache von Chromosomenstörungen wie z.B. das Down-Syndrom. Beim Down-Syndrom spricht man von einer Trisomie 21, d.h das 21-ste Chromosomenpaar hat ein Chromosom zusätzlich. Nun ist es aber so, dass manche Tiere weniger als 21 Chromosomenpaare haben. (z.B. Katze) Solche Tiere müssten per Definition also kein Down-Syndrom haben. Was sie haben könnten ist eine Mutation an einem anderen Chromosom, was zu einer geistigen Behinderung führen könnte. Voraussetzung dafür wäre aber, dass die Tiere diese Gendefekte überleben.

Und Lovely hat ihn überlebt, und alles deutet darauf hin , dass sie von den Sympthomen her das Down-Syndrom hat.
Es stellte sich nach einiger Zeit auch raus, das Lovely in ihr Fell beisst. Sie durfte im Quarantänezimmer frei rumlaufen, weil ich sie Aufgrund ihrer Krankheit nicht in die Gesellschaftszimmer lassen konnte. Ich merkte auch, alles was neu war, ob Geräusche oder auch Neuzugänge auf der Station, verunsicherte sie sehr stark und sie hatte sehr starken Stress.

Für mich war klar, dass Lovely nicht auf der Station bleiben konnte, und ich habe kurzerhand entschlossen, der Maus ein Zuhause bei mir zu geben.
Es war auch für mich neuland, denn ich hatte so einen Fall noch nie. Kannte mich nicht aus mit so einer besonderen Katze. Ich musste mich erst reinfinden, musste Lovely auch erst in ihrer Art kennenlernen .


Also hat Lovely ein eigenes Zimmer bekommen, damit sie sich hier eingewöhnen konnte und auch meine Katzen an Lovely. Ich verbrachte viel Zeit mit ihr, viele freie Minuten, um sie kennenzulernen.
 Es stellte sich heraus, das Lovely keine Kratzbäume benutzt, kann nur bedingt hoch/runter springen.....hatte aber einen unbändigen Appetit, konnte immer essen ;-) das Fellbeißen war immer noch, hin und wieder tränten die Augen , die ich behandeln musste mit Augentropfen.
Aber Lovely bekam durch die Pflege hier, das regelmässige Futter wieder einen festen Stand auf den Beinen und sie wurde auch aktiver, spielt mit Bällchen etc. und taute regelrecht auf hier. Ich merkte bald , wie sie sich von gesunden Katzen unterschied, lernte ihr Verhalten zu deuten, so z.B. wenn sie überfordert war mit neuen Eindrücken , hat sie sich der Länge nach auf den Boden gelegt, Kopf auf die Vorderpfötchen und ganz stark geatmet!

lovely versuchte zu spielen, aber ihre Beinchen wollten nicht so mitmachen
So brachte sie es zum Ausdruck, auch als sie mal aus !" Ihrem " Zimmer raus ist um auf Endeckung zu gehn, fing sie nach dem 2 ten Zimmer an , so zu atmen, und da hatte ich sie auf den Arm genommen und bin mit ihr zurück in " Ihr Reich" und ihre Welt war wieder in Ordnung !
Das einzige was mich sehr aufgebracht hatte war, das Lovely an zwei stellen immer und immer wieder reinpinkelte......zuerst dachte ich an die Nieren , aber nach einer Tierarzt Untersuchung  war klar, die Nieren sind es nicht . Wieder brauchte ich Lösungen und natürlich wollte ich wissen, warum sie dann Protestpinkelte, sofern ich ihr das von ihrem Handycap zutrauen konnte. Aber es stellte sich dann Anfang Mai heraus, das Lovely rollig wurde.
Das hieß, sie war nicht kastriert. Nun mussten wir uns überlegen, ob man sie katrieren kann. Den der Tierarzt meinte, sie könnte von der Narkose nicht mehr aufwachen.
Andere Alternative wäre die Pille für die Katze , die aber bei einem gendefekt auf lange Sicht das Hirn noch mehr schädigen konnte. Wieder musste ich zugunsten von Lovely eine Entscheidung treffen, und natürlich auch für meine Teppiche und Ecken , wo sie immer rein gemacht hatte. ( Mittlerweile hatte ich schon drei WC aufgestellt , ohne Erfolg ) Nach vielem googeln, vielen Gesprächen mit anderen Katzenfreunden, entschlossen wir uns , Lovely zu kastrieren. Mit dem Wissen, sie könnte aus der Narkose nicht mehr aufwachen !
Aber wir unterschätzten Lovely. Sie ist recht zügig aus der Narkose wieder erwacht, und man höre und staune, sie hat nach drei Stunden des Aufwachens keine Ruhe gegeben , bevor sie nicht etwas zu essen bekam. Hatte ihr zwei Eßlöffel voll pürriert, damit sie nicht spucken muss wegen den Brocken. Aber nichts dergleichen ist passiert. Erst nach den Futtern gab sie Ruhe und schlief die Narkose vollends aus ;-)

Nun ein paar Wochen später ist hier so einiges besser geworden. Lovely beisst sich kein Fell mehr, reinpinkeln ist Geschichte, und sie sieht sich durchaus in der Lage sich auch mal im Gang, außerhalb ihres Zimmers sich zu bewegen, ohne gleich eine Panikattake zu bekommen. Ferner können Shiva , mein Kater und Tabby meine Kätzin zu Ihr übers Türgitter springen, wenn sie zu ihr möchten. Lovely spielt auch mit Tabby, und wenns ihr zuviel wird , dann faucht sie und Tabby geht. Lovely hat also auch gelernt sich durchzusetzen, und die anderen akzeptieren das !! Das ist sehr schön zu sehn.
Lovely gehts sehr sehr gut, trotz ihrer Krankheit. Sie lebt sehr gerne , ist ein total verschmustes, dankbares, besonderes Kätzchen , die zu Recht ihren Namen hat. Ich bin froh, der Maus diese Chance ermöglicht zu haben. Auch wenns am Anfang nicht einfach war. Aber die Mühe, Geduld und Ausdauer haben sich gelohnt, wie man an den Bildern sehn kann.

herzallerliebst...Lovely mit ihrem Teddy
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